Der Reiz des Unvorhergesehenen
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Der Reiz des Unvorhergesehenen

Am Anfang stand die Idee einer Skiexpedition ins Ladakh. Die Teilnehmer wollten über den gefrorenen Fluss Zanskar, dann in ein Seitental aufsteigen und schliesslich über die Hochgebirgspässe vollkommen selbstständig wieder zurückkehren. «Aber nichts läuft jemals wie geplant, das macht es ja auch so interessant», sagt der Fotograf Bertrand Carlier.

Schlechtes Wetter, Teilnehmer, denen die Höhenluft und die Kälte zu schaffen machten, dazu noch Schneeverhältnisse, die für Ski ungeeignet waren: Die Umstände zwangen den begeisterten Alpinisten und seine neun Begleiter zum Umdenken. «Wir steckten mehrmals in eingeschneiten Dörfern fest, die von Frauen, Kindern und Alten bewohnt waren und wo Menschen und Tiere buchstäblich übereinander lebten», erzählt der Wahlgenfer, der nach 30 Jahren in der Finanzbranche beschloss, seiner Leidenschaft nachzugehen. Einmal kamen sie in einem Kloster unter. Es wurde ein Aufenthalt, bei dem sehr viel gelacht wurde, erinnert sich der Franzose. «Die Mönche waren zwischen 6 und 95 Jahre alt. Alle versammelten sich im Speisesaal, denn es war kalt, und alle hatten Hunger.»

Zwar konnten sie die geplante Route schliesslich nicht begehen, doch Bertrand Carlier behält die Erinnerung an «bereichernde Begegnungen in einer sehr schönen und sehr lebensfeindlichen Natur» und freut sich, dass er «die Solidarität der Menschen in der Kälte» entdecken konnte. Diese Erfahrung im indischen Grenzgebiet teilt er mit uns im folgenden Portfolio. Weil die Fotos sehr aussagekräftig sind, haben wir bewusst auf Bildlegenden verzichtet.

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