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Der Duft der grossen Freiheit
In einer Sonntagszeitung schrieb ein Pfarrer neulich etwas Interessantes: «Freiwilligenarbeit braucht Wertschätzung, Anerkennung und Lob. Ohne das verliert man die Motivation. Man setzt sich aus Überzeugung für eine gute Sache ein, doch kaum jemand nimmt Notiz davon.»
Tatsächlich nehmen wir es oft nicht zur Kenntnis, wenn eine Arbeit ohne unser Zutun erledigt wurde. Eine Arbeit, für die wir uns selbst hätten einsetzen können. Fehlte es an Zeit? Oder an Lust? Wir sind frei in jeder Entscheidung und können tun und lassen, was wir möchten.
Der Versuchung der grossen Freiheit zu widerstehen, hat aber schöne Seiten. Freiwillige und unentgeltliche Arbeit zu leisten, wenn auch nur sporadisch, tut gut. Sie stärkt das Selbstwertgefühl. Und wirkt inspirierend. Weil man sich mit Menschen, Dingen und Problemen auseinandersetzen muss, die nicht in den eigenen Alltag passen und den Geist herausfordern.
Paradoxerweise wird die Freiheit bei der ehrenamtlichen Arbeit gar nicht eingeschränkt. Denn man kann ja jederzeit aufhören, von einem Moment auf den anderen. Das machen vielleicht die wenigsten. Aber das Wissen, dieses Hintertürchen nutzen zu dürfen, reicht oft aus, um durchzuhalten.
Unverzichtbar bleiben die Wertschätzung und die Anerkennung, wie der Pfarrer eingangs schreibt. Auch deswegen starten wir in dieser Ausgabe eine Serie zur Freiwilligenarbeit. Darin porträtieren wir Menschen, die in den Bergen und rund um den Bergsport unbezahlte Arbeit leisten. Und ein bisschen Aufmerksamkeit verdient haben.