Birkhähne balzen flexibel
1969 haben Studierende der Universität Bern begonnen, über dem Aletschgletscher Birkhähne zu zählen – und sie haben bis ins Pensionsalter damit weitergemacht. Diese Ausdauer brachte neue Erkenntnisse: Birkhähne sind in der Wahl ihrer Balzplätze offenbar flexibler als bisher angenommen. Bis 2015 hat sich das Balzgebiet am Nordhang der Moosfluh um 120 Höhenmeter nach oben und horizontal um etwa 250 Meter verschoben. Der Hauptgrund dafür ist laut den Forschern, dass der Wald im ursprünglichen Gebiet dichter geworden ist. Birkhähne haben es gern offen und übersichtlich, deshalb sind sie in die Zwergsträucher weiter oben ausgewichen. Ob der Klimawandel etwas damit zu tun hat, lässt sich nicht nachweisen. Er ist aber der Grund, weshalb man die Birkhähne in Teilen des Moosfluhnordhangs seit 2015 nicht mehr zählen kann: Da der Gletscher ihn nicht mehr stützt, ist der Hang ins Rutschen geraten und darf nicht mehr betreten werden.
Quelle: Der Ornithologische Beobachter, Band 113, Heft 1, März 2016