Von Grindelwald über die Bergkämme ins Lötschental | Schweizer Alpen-Club SAC
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Von Grindelwald über die Bergkämme ins Lötschental Das Berner Panorama in 37 Stunden

Nicolas Hojac und Adrian Zurbrügg haben Ende Juli zwischen Grindelwald und Fafleralp die vielleicht längste Alpenüberquerung an einem Stück durchgeführt.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es 2 Stunden und 49 Minuten, um von Grindelwald über den Lötschberg auf die Fafleralp im hintersten Lötschental zu gelangen. Zu einfach für Nicolas Hojac und Adrian Zurbrügg, die eine originelle Alternative auf ihrer Ebene gefunden haben.

Die beiden Berner Bergsteiger, die am Nachmittag des 29. Juli in Grindelwald Grund gestartet sind, wählten den direktesten Weg über Eiger, Mönch, Jungfrau, Rottalhorn, Louwihorn, Gletscherhorn, Äbni Flue, Mittaghorn, Grosshorn, Zuckerstock und Breithorn. 37 Stunden, 65 Kilometer und etwas mehr als 7000 Höhenmeter später erreichten sie die Fafleralp.

„Mehr oder weniger das Berner Panorama“, kommentierte Nicolas Hojac auf LinkedIn kurz nach ihrer Meisterleistung . Eine Route, die für eine klassische Seilschaft ein Abenteuer von 9 bis 10 Tagen bedeuten würde.

«
«Nach 20 Stunden war das Ziel nur der nächste Gipfel.»
Nicolas Hojac
Profibergsteiger

Diese bis zur Jungfrau viel begangene Route wird am Rottalhorn schwieriger. «Nach der Jungfrau muss man alles selber spuren, der Weg ist oft unklar, Bergschrunden müssen überwunden werden und teilweise ist der Fels auch sehr brüchig», erläuterte Nicolas Hojac.

Hinzu kommt der Umgang mit der Müdigkeit. «Während eines solchen Projekts denkt man in Etappen. Nach 20 Stunden war das Ziel nur den nächsten Gipfel zu erreichen und wenn wir dies geschafft hatten, ging es weiter zum nächsten. Sonst haben wir immer wieder Stellen gehabt, wo wir einfach abbrechen konnten.»

Nicht der erste Versuch

Nicolas Hojac und Adrian Zurbrügg hatten sich bereits am 12. Juli 2022 einen Namen gemacht, als sie die Überquerung von Eiger - Mönch - Jungfrau in etwas mehr als 13 Stunden schafften. Im Sommer 2023 hatten sie bereits die Überquerung Grindelwald - Fafleralp versucht, mussten aber aufgrund der extrem hohen Temperaturen in der Höhe bereits nach dem Mönch aufgeben.

Trotz der Nullgradgrenze auf 4700 Metern Ende Juli hat der starke Wind auf den Gipfeln die Auswirkungen der Hitze auf den Schnee in Grenzen gehalten.

Autor / Autorin

Alexandre Vermeille

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