«Das zu sehen, ist die reinste Freude» Patrouille des Jeunes in Verbier

Am 19. April findet in Verbier die Patrouille des Jeunes (PdJ) statt, zur selben Zeit wie die Patrouille des Glaciers (PdG). Das Rennen für Jugendliche von 10 bis 20 Jahren bietet den einen ein Sprungbrett, den anderen erste Erfahrungen im Skitourenrennsport. Seinem grossen Vorbild steht es fast in nichts nach.

Die Walliserin Margaux Mendes de Leon und die Waadtländerin Robine Deseyn werden am 19. April als Zweierteam versuchen, in Verbier den Sieg zu holen. Die beiden Athletinnen des SAC Swiss Team werden auf der langen Strecke unterwegs sein und müssen 800 Höhenmeter bewältigen. Das sind deutlich weniger als die 2200 Höhenmeter der Strecke Arolla–Verbier oder die 4386 Höhenmeter von Zermatt bis Verbier. Dennoch ist es eine richtige «Patrouille» für die Jungen.

Während sich Margaux und Robine am 19. April mit den U20-Frauen messen werden, werden andere in Verbier ihr erstes Skitourenrennen laufen. Denn die kleine Schwester der PdG bietet ideale Bedingungen für einen ersten Versuch. Das strebte auch der Kanton Wallis an, als er das Projekt 2014 initiierte. Und es ist kein Zufall, dass mit der Organisation des Rennens seit 2022 der Verein Mountain Performance beauftragt ist, der im Unterwallis ein Zentrum für die Nachwuchsförderung im Skitourenrennsport betreibt. Auch das Regionalzentrum des SAC Swiss Team hat dort seinen Sitz.

Mit drei Strecken für Männer, Frauen und gemischte Teams ist die PdJ ideal für ihr jugendliches Zielpublikum. Erfahrene Skitourenrennläufer starten je nach Alter auf der kurzen (Kategorie U16) oder der langen Strecke (Kategorien U18 und U20). Wer jedoch den Sport kennenlernen möchte, kann sich für die Schnupperstrecke anmelden, die keine grösseren technischen Schwierigkeiten und weniger als 300 Meter Höhenunterschied aufweist. Für Pierre-Yves Gay, den Präsidenten des Organisationskomitees, ist diese Kategorie eine der grossen Herausforderungen. Ähnlich wie die PdG, wo sich Weltelite und Amateure treffen, möchte die PdJ sowohl Anfänger als auch Athleten ansprechen, die bereits an Schweizer Cuprennen teilnehmen. «Für junge Menschen ist das ein richtiges Aushängeschild für Skitourenrennen.» Anfänger würden strahlend ins Ziel laufen, und einige Tage später treffe man sie beim Clubtraining wieder. «Das zu sehen, ist die reinste Freude», erklärt Gay. So sah er auch seinen Sohn Aurélien anfangen, der heute bei der Elite im SAC Swiss Team ist und dieses Jahr mit seinen Teamkollegen auf der Strecke von Zermatt nach Verbier um einen Medaillenplatz kämpfen wird.

Die PdJ ist beliebt bei Walliser Schülerinnen und Schülern, bei denen sie als ausserschulische Aktivität gilt, doch sie zieht auch alle zwei Jahre Jugendliche aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem nahen Aostatal an. 2018 reisten Thomas und Robin Bussard aus dem Greyerzerland an. Die damals 16-jährigen Zwillinge trugen in der Kategorie U18 den Sieg davon und erinnern sich gut daran: «Wir waren noch nicht im Swiss Team, und mit diesem Sieg an der PdJ konnten wir unser Potenzial zeigen», erzählt Thomas. «Es war unglaublich, als Erste durch das gleiche Ziel zu laufen wie die Grossen.» Die beiden Brüder, die 2022 mit dem Walliser Léo Besson die kleine PdG gewannen, stehen dieses Jahr in Zermatt am Start.
Fern von Arolla und Zermatt erwartet man am 19. April in Verbier rund 250 Patrouillen, die auf dem letzten Streckenabschnitt der legendären PdG ins Ziel einlaufen werden. Margaux und Robine stehen als erfahrene Athletinnen des Swiss Cup in den Startlöchern. Es wird ihre letzte PdJ sein, denn in zwei Jahren werden sie auf der grossen Strecke der PdG starten. Die PdJ ist für sie nicht ein Rennen wie alle anderen. «In Verbier gibt es viel mehr Teilnehmer und vor allem viel mehr Zuschauer als im Swiss Cup. Es herrscht eine Patrouille-Atmosphäre», schwärmt Robine. «Es ist traumhaft, die Saison auf diese Weise zu beenden.»