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Gipfeltreffen für mehr Klimaschutz Das neue CO2-Gesetz erhält prominente Unterstützung

Am Samstag 8. Mai lud die Klimaorganisation «Protect our Winters» POW zu einem Gespräch mit drei prominenten Frauen auf den Titlis: SAC-Präsidentin Françoise Jaquet, Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Skirennfahrerin Michelle Gisin diskutierten auf über 3000 m ü.M. über die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf Berggebiete und den Tourismus sowie das neue CO2-Gesetz, das im Juni zur Abstimmung kommt.

SAC-Präsidentin Françoise Jaquet, Bundesrätin Simonetta Sommaruga sowie die Skirennfahrerin Michelle Gisin besuchten am vergangenen Samstag den Titlis-Gletscher. Dabei führte ihnen die Klimaorganisation «Protect Our Winters» POW vor Augen, wie stark die Berge vom Klimawandel betroffen sind: schmelzende Gletscher, auftauender Permafrost, steigende Schneefallgrenze. Schreitet die Erwärmung gleich wie in den letzten Jahrzehnten voran, so verschwinden bis 2100 fast alle Alpengletscher, sagt POW. Diese Entwicklungen hätten dramatische Folgen für Flora und Fauna und das Wasserschloss Schweiz.

Massnahmen kosten eine Million pro Jahr

Die Klimaerwärmung hat aber auch den Tourismus erreicht. Freizeitaktivitäten und Jobs in den Berggebieten sind zum Teil bedroht und mit hohen Kosten verbunden. Der Sicherheitschef der Bergbahnen, Gian Darms, zeigte dies an einem konkreten Beispiel auf. Sie hätten am Gletscher 30 Meter tiefe Bohrungen gemacht. In dieser Erdtiefe betrage die Temperatur minus ein Grad. Wenn sich diese Schicht erwärme, werde der Gletscher instabil. Bereits jetzt würden die Massnahmen, die aufgrund des Klimawandels vorgenommen werden müssten, die Titlis-Bergbahnen pro Jahr rund eine Million Franken kosten. Die Mächtigkeit des Gletschers nehme rapide ab, sagt der Sicherheitschef. Um den Gletscher zu schützen, wende man bereits verschiedene Strategien an, wie etwa das Abdecken des Gletschers mit Vlies während den Sommermonaten.

Unterstützung für CO2-Gesetz

Jaquet, Sommaruga und Gisin setzen sich für ein Ja zum CO2-Gesetz ein, um unsere Bergwelt und die damit verbundenen Jobs zu erhalten. Im gemeinsamen Gespräch diskutierten die drei Frauen die Chancen des revidierten CO2-Gesetzes. Für die Engelberger Skirennfahrerin und Olympiasiegerin 2018 Gisin steht die Sorge um den Gletscher oberhalb ihres Dorfes am Anfang ihres Engagements für den Klimaschutz. Umweltministerin Sommaruga meint: «Die Berggebiete sind auf den Klimaschutz angewiesen. Gletscher und Tourismus sorgen für Arbeit in den Bergen.» Der Klimafonds im neuen CO2-Gesetz werde die Bergregionen zudem unterstützen, damit sie sich besser gegen die Gefahren der Klimaerwärmungen schützen könnten, zum Beispiel mit Schutzeinrichtungen vor Erdrutschen.
Und SAC-Präsidentin Françoise Jaquet ergänzt: «Der SAC ist selber stark vom Klimawandel betroffen. Das hat Auswirkungen auf Bergtouren und die SAC-Hütten.» Das neue CO2-Gesetz stelle wichtige Weichen für eine effektivere Klimapolitik – darum habe der Zentralverband beschlossen, das CO2-Gesetz zu unterstützen.

SAC will sich für noch mehr Klimaschutz engagieren

Der SAC ist sich aber auch bewusst, dass Bergsporttreibende selber CO2-Emissionen verursachen, gerade durch die An- und Abreise zu und von den Bergen. Darum stellt sich der SAC seiner Mitverantwortung. Bereits heute unternimmt der SAC viel, um Bergsport so umweltverträglich wie möglich zu gestalten. Mit Sensibilisierungskampagnen, Projekten wie Schneetourenbus oder Bus Alpin fördert der SAC bereits die Benutzung des ÖV und bei SAC-Hüttenrenovationen werden fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzt. Mit der Unterstützung des CO2-Gesetzes will der SAC das Bewusstsein für das Thema Klimawandel weiter fördern, aber auch selber noch mehr dafür machen. Aktuell erarbeitet der Zentralverband eine Klimastrategie und definiert Massnahmen, um seine Treibhausgase effektiv zu senken.

CO2-Gesetz - darum geht es.

Am 13. Juni stimmen die Schweizer Stimmberechtigten über das neue CO2-Gesetz ab. Der Ausstoss von Treibhausgasen, insbesondere von CO2, ist die Hauptursache für den Klimawandel. Als Gegenmassnahme haben Bundesrat und Parlament eine Strategie erarbeitet, mit der die CO2-Emissionen weiter gesenkt werden sollen. Diese Strategie ist im CO2-Gesetz verankert. Dies geschieht mittels finanzieller Anreize für Privatpersonen und Unternehmen, die weniger CO2 verursachen und mittels Investitionen in den Klimaschutz und in die technische Entwicklung. Wird das Gesetz abgelehnt, verfehlt die Schweiz das Ziel des Pariser Abkommens, das zum Ziel hat, den Treibhausgas-Ausstoss bis 2030 gegenüber dem Wert von 1990 zu halbieren.

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