© Anita Bachmann
Sicher unterwegs beim Bouldern Empfehlungen für Indoor und Outdoor
Bouldern macht Spass und stark, birgt aber auch Verletzungsrisiken. Wir sagen dir, wie du es minimieren kannst. Beim Bouldern draussen gibt es zusätzliche Sicherheitsregeln, die du beachten solltest. Auch kommen Regeln für Natur und Umwelt hinzu.
Die jeweiligen Punkte basieren auf den CAA-Empfehlungen. Diese ersetzen aber keinen Boulderkurs, in dem du wichtige Grundlagen erwirbst und zusammen mit ausgebildeten Personen dein Wissen erweitern sowie deine Technik verfeinern kannst.
5 Empfehlungen für sicheres Bouldern Indoor
1. Aufwärmen
Da es bei vielen Boulderzügen gleich ziemlich zur Sache geht, ist hier intensives Aufwärmen besonders wichtig, um deine Muskeln, Bänder und Sehnen vor Verletzungen zu schützen. Achte darauf, dass du dich nur in dafür geeigneten Bereichen aufwärmst.
2. Sturzraum freihalten
Es ist es wichtig, dass du den Sturzraum immer frei hältst, indem:
- du dich nicht unter anderen Bouldernden aufhältst
- keine Gegenstände im Boulderbereich liegen lässt
- du nicht zu eng neben- oder überer anderen boulderst
- du die Landezone grosszügig einschätzt
3. Spotten
Lerne, richtig zu spotten. Das zeigt dir am besten ein Profi in einem Kurs. Wichtig ist nämlich auch, dass du einschätzen kannst, wo es nötig ist und wann du besser darauf verzichtest. Dabei ist auch wichtig, den Gewichtsunterschied zwischen spottender und bouldernder Person zu beachten.
4. Abklettern oder Abspringen
Häufig gibt es gekennzeichnete Ausstiege, die du benützen solltest, falls du es bis oben schaffst. Wenn nicht, ist abklettern sicherer als abspringen. Abspringen braucht manchmal ziemlich Mut. Damit es sicher ist, muss es gelernt werden. Lande möglichst mit geschlossenen Füssen und rolle - falls nötig - ab.
5. Auf Kinder achten
Die Matte ist kein Spielplatz! Erwachsene müssen ihre Aufsichtspflicht wahrnehmen. Achte dennoch vor jedem Absprung auf mögliche herumtollende Kinder.
7 Empfehlungen für sicheres Bouldern outdoor
1. Aufwärmen
Da es bei vielen Boulderzügen gleich ziemlich zur Sache geht, ist hier intensives Aufwärmen besonders wichtig. Einerseits allgemeines Aufwärmen, um dein Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen, andererseits gezieltes Aufwärmen deiner Finger, Armen und Schultern, damit du deine Muskeln, Bänder und Sehnen vor Verletzungen schützt.
2. Sturzraum präparieren
Du musst den Sturzbereich und die Landezone richtig einschätzen können, damit du die Crashpads bündig und lückenlos in der Landezone platzieren kannst. Auch weitere Hindernisse wie herausschauende Felsen solltest du abdecken.
3. Richtig spotten
Draussen ist spotten noch wichtiger als drinnen. Auch der möglichen Verletzungsgefahr für den Spotter muss gebührend Beachtung geschenkt werden. Dabei ist es auch wichtig, den Gewichtsunterschied zwischen Spottendem und Boulderndem zu beachten. Bei einem Highball, also bei einem besonders hohen Boulder, solltest du vorab einen Risikocheck durchführen.
4. Abklettern oder Abspringen
Studiere den Boulder und sei dir auch bewusst, wie der Abstieg funktioniert. Wenn es geht, ist auch hier abklettern sicherer als abspringen. Lande möglichst mit geschlossenen Füssen und rolle - falls nötig - ab.
5. Gesetzliche Vorgaben und lokale Regelungen beachten
Kläre mit Eigentümern, Naturschutzbehörden der Interessensgruppen, ob du wirklich da bouldern kannst, wo du möchtest. Dazu gehört auch, dass du, bevor du über ein Bouldergebiet schreibst oder postest, lokale Vereinbarungen beachtest. Tipp für mehr Wohlwollen den Bouldernden gegenüber: Mit dem ÖV anreisen, Fahrgemeinschaften bilden und rücksichtsvoll parkieren.
6. Fauna, Flora und Felsen schützen
Auch wenn die Form des Felsen verlockend aussieht, verzichte darauf, ihn zu erschliessen, wenn er stark bewachsen ist und entferne keinen flächigen Bewuchs. Entferne auch Gehölz nicht ohne Einwilligung des Eigentümers. Auch darfst du keine natürlichen Griffe oder Tritte wegschlagen oder künstliche hinzufügen. Vermeide Lärm und verzichte auf Bouldern bei Dämmerung und Nacht. Damit Wildtiere nicht zusätzlich beunruhigt werden, führe Hunde an der Leine.
7. Keine Spuren hinterlassen
Verwende Magnesia und Markierungen sparsam. Entferne Tick-Marks und Magnesiaspuren wieder, bevor du gehst. Beschrifte die Boulder nicht mit Namen. Lass keinen Müll zurück und entzünde kein Feuer. Und last but not least: Vergrabe deinen Kot entfernt von Boulderfelsen, Wegen und Gewässer.