Bergnotfälle Schweiz 2021 | Schweizer Alpen-Club SAC
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Bergnotfälle Schweiz 2021 So viele Bergrettungen wie nie zuvor

2021 sind in den Schweizer Alpen und im Jura 3680 Personen in eine Notlage geraten oder sind verunfallt und mussten von der Bergrettung gerettet oder geborgen werden - so viele wie in keinem Jahr zuvor. Beim klassischen Bergsport sind 131 Menschen tödlich verunfallt.

Auch im zweiten Coronajahr zog es viele Menschen nach draussen und in die Berge. Zwar waren während den ersten Monaten des Jahres die Restaurants geschlossen, aber im Gegensatz zum Vorjahr waren die Hotels sowie die weiteren Beherbergungsbetriebe offen und auch die touristischen Transportanlagen waren in Betrieb. Zudem waren die ersten Monate des Jahres sehr schneereich und auch im Dezember gab es genug Schnee.  Vor diesem Hintergrund waren die schneesportlichen Aktivitäten der Leute sehr hoch, was sich auch im Not- und Unfallgeschehen widerspiegelt. So gerieten in den drei Kategorien Tourenskifahren, Variantenfahrten und Schneeschuhlaufen mehr Menschen in eine Notlage oder sind verunfallt als zuvor. Bei den Sommer-Bergsportaktivitäten liegen die Zahlen der Not- und Unfälle im Rahmen des mehrjährigen Durchschnittes.

Weniger ausländische Opfer

Beim Bergsport im engeren Sinne [1] sind bei 122 Ereignissen 131 Berggänger/innen tödlich verunfallt (Vorjahr 112). Auffallend hierzu ist – im Vergleich zu den «Vorcoronajahren» – der deutlich tiefere Anteil der ausländischen Opfer. Während dieser meistens deutlich über 40 Prozent lag, betrug er 2021 mit 39 tödlich verunfallten Personen gut rund 30 Prozent. Die Ursache dazu ist sicher zum grössten Teil auf die nach wie vor zurückhaltende Reiseaktivität zurückzuführen.

Bergnotfallstatistik

Die Bergnotfallstatistik erstellt der SAC im Auftrag der Fachgruppe Sicherheit im Bergsport aufgrund der Daten der Bergrettungsorganisationen und weiterer Institutionen. Ein ausführlicher Bericht erscheint in der April-Ausgabe der SAC-Mitgliederzeitschrift «Die Alpen».

Der Begriff «Bergnotfall» umfasst alle Vorkommnisse, bei denen Berggänger/innen die Hilfe der Bergrettungsdienste beanspruchen. Dies betrifft auch Erkrankungen und Evakuationen von unverletzten Personen. «Bergunfälle» – als Untermenge der Notfälle – sind Ereignisse, die der allgemeinen Definition eines Unfalls entsprechen.

[1] Als Bergsteigen im engeren Sinne  werden in dieser Statistik vor allem die Ereignisse beim klassischen Bergsport verstanden, zu deren Ausübung kein Transportgerät verwendet wird. Deshalb sind bei den hier ausgewiesenen Zahlen insbesondere die Todesfälle beim Delta- und Gleitschirmfliegen, beim Speed-Flying, beim Base-Jumping und bei der Benutzung von Mountainbikes gesondert erfasst. So sind die Zahlen des klassischen Bergsports auch über mehrere Jahre vergleichbar.

Als Blockierung werden alle Notfälle bezeichnet, bei denen Berggänger/innen infolge Erschöpfung, Überforderung, Materialverlust oder anderen Missgeschicken nicht mehr in der Lage sind, ihre Tour aus eigener Kraft weiterzuführen oder abzubrechen. In der Regel sind die Betroffenen unverletzt.

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