Campieren und Biwakieren | Schweizer Alpen-Club SAC
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Campieren und Biwakieren Was du wissen musst, damit es kein böses Erwachen gibt

In den Bergen unter freiem Himmel zu übernachten, ist ein besonderes Naturerlebnis. Die Sterne über dir funkeln durch die klare Nachtluft. Damit du genauso friedlich aufwachst, wie du einschläfst, ist es wichtig, dass du ein paar Punkte beachtest. 

Wenn du dich am Morgen danach aus einem trockenen Schlafsack schälst, hast du schon einiges richtig gemacht: etwa dein Nachtlager nicht in einem Feuchtgebiet oder unmittelbar neben einem Gebirgsbach, der über Nacht angeschwollen ist, aufgeschlagen. Damit auch der Rest deines Abenteuers gelingt, ist es wichtig, dass du dich rücksichtsvoll verhältst, sensible Lebensräume meidest und dich an die geltenden rechtlichen Bestimmungen hältst. Weitere Informationen findest du weiter unten oder in unserem Merkblatt.

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Ein Notbiwak ist grundsätzlich erlaubt.

Geltende rechtliche Bestimmungen

Die rechtliche Lage in der Schweiz ist nicht einheitlich. Grundsätzlich sind gemäss Zivilgesetzbuch Wald und Weide jedermann zugänglich. Je nach Kanton oder Gemeinde können jedoch Einschränkungen gelten. Zudem ist freies Campieren in gewissen Schutzgebieten ausdrücklich verboten oder aufgrund von Betretungsverboten nicht möglich. Dazu gehören der Schweizerische Nationalpark, die eidgenössischen Jagdbanngebiete, viele Naturschutzgebiete und die Wildruhezonen (während der Schutzzeit). Ansonsten ist eine einzelne Übernachtung einer kleinen Anzahl Personen im Gebirge oberhalb der Waldgrenze aber meist unproblematisch – wenn sie rücksichtsvoll erfolgt. 

Schutzgebiete und sensible Lebensräume

Gute Planung für einen ruhigen Schlaf

Überlege dir vorab gut, wo du übernachten willst und nimm dabei Rücksicht auf die Natur. Suche dazu auf der Landeskarte möglichst unproblematische Lebensräume. Meide Auen- und Feuchtgebiete, da sie oft seltene Pflanzen beheimaten. Aus ökologischer Sicht sind Standorte oberhalb der Waldgrenze meist unbedenklich.

Informiere dich zur eigenen Sicherheit über die Wetterlage und berücksichtige bei der Standortplanung auch mögliche Naturgefahren, wie Steinschlag, Lawinen, Hochwasser und Gewitter. Besonders gefährlich ist das Campieren auf Kuppeln oder Graten bei Gewitterlage. Auch birgt das freie Campieren an Fliessgewässern grössere Gefahr, da Bäche oder Flüsse aufgrund von starken Regenfällen oder dem Betrieb von Wasserkraftanlagen plötzlich anschwellen können. Halte im Zweifelsfall einen Sicherheitsabstand zum Fliessgewässer ein. Die folgende Darstellung hilft dir bei der idealen Standortwahl.

Rücksichtsvolles Verhalten - so einfach geht es

1. Wahl des Biwakplatzes
Kontrolliere vor Ort, ob dein geplanter Standort wirklich keinen sensiblen Lebensraum beeinträchtigt oder erhöhten Naturgefahren (Blitz, Steinschlag, Lawinen, Hochwasser) ausgesetzt ist.

2. Vermeide Störungen
Vermeide grössere Aktivitäten und Lärm, vor allem in der Dämmerung, weil zu dieser Zeit viele Wildtiere aktiv sind. Beachte auch, dass besonders im Frühsommer, während der Brutzeit bodenbrütender Vögel wie Steinrötel, Steinhuhn oder Schneehuhn, im Umfeld von Felsblöcken und strukturreichen Zwergstrauch- und Rasenflächen ein gewisses Störungspotenzial vorhanden ist.

3. Essen und Abwasch
Lass keine Esswaren oder Essensreste frei rumliegen. Erledige den Abwasch mit biologisch leicht abbaubaren Spülmittel, ohne dass das Abwasser direkt ins Gewässer gelangt.

4. Feuer machen
Benutze bestehende Feuerstellen, denn jede neue Feuerstelle zerstört die Vegetation und den Boden für Jahre. Vermeide Feuerschäden und beachte unbedingt die Waldbrandgefahr

5. Wenn du mal musst
Wähle für deine Notdurft einen Platz abseits von Gewässern, benütze normales Toilettenpapier (Papiertaschentücher und Feuchttücher verrotten viel langsamer) und vergrabe die Exkremente oder decke sie zu. Aufgrund von Waldbrandgefahr sollte das Toilettenpapier nicht verbrannt werden. Idealerweise nimmst du es mit dem anderen Abfall mit.

6. Hinterlasse nichts ausser deine Fussspuren
Lass keine Abfälle zurück – dazu zählen auch Essensreste. 

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